B u c h - R e z e n s i o n z u:
Christian Fuchs
Digitale Demagogie
Autoritärer Kapitalismus in Zeiten von Trump und Twitter
VSA-Verlag 2018
„Der Kapitalismus ist in seiner heutigen Erscheinungsform ein informationeller und kommunikativer Kapitalismus. In der Politik wird dies unter anderem an der Verwendung sogenannter »sozialer Medien« für politische Zwecke deutlich... Will man den rechten Autoritarismus und den autoritären Kapitalismus verstehen, so muss man deren kommunikative Dimensionen berücksichtigen...“
Wie kommt einer dazu, am Kapitalismus in seiner „heutigen Erscheinungsform“ das Informationelle und Kommunikative festzumachen? Geht es nicht bei weltweiter kapitalistischer Wirtschafterei und globaler Staatsmacherei wesentlich um die Akkumulation ökonomischer und politischer Macht? Hier wäre als erstes zu klären, was sich da geändert oder verschoben hat, was der Autor befremdlich bis verkehrt als „Autoritarismus“/“autoritärer Kapitalismus“ verstanden haben will.
Und was soll man von dem Vorausgeschickten des Umschlagens von Wirtschaftskrise in „politische und ideologische Krisen“ halten? Gerade Amerikas Trump mit seiner schauderhaften Personifikation des America first-Programms ist ein einziges Dokument dafür, wie dieser zum Rest der Welt eine Stellung der unverhohlenen und unbedingten Unterordnung derselben unter die Renovierung der Weltmachtansprüche der USA einnimmt – von wegen ideologische und politische Krise!
Und das mit der Trumpschen Twitterei ist zunächst für sich gar nichts Besonderes: es ist neumodisches Medium für die Selbstdarstellung der amerikanischen Politik. Andererseits, und hier schließt sich der Kreis zum amerikanischen Staatsmaterialismus, wie ihn Trump in die Welt hinausposaunt:
er nimmt seine täglichen Tweets als Gelegenheit, direkt und unverfälscht seine Botschaften los zu werden, nämlich seine Ansagen gegen die früheren imperialistischen Kumpaneien, mit der Kündigung derselben nurmehr den US-Standpunkt durchzudrücken, dass sich der Rest der Staatenwelt einseitig zum Vorteil der ökonomischen Rechnungen Amerikas zur Verfügung zu stellen habe. Welcher feindliche Gehalt im Verhältnis auch zu denen darin steckt, die anno dazumal sich als Verbündete dem freien Westen zurechneten, kann man dem entnehmen, wie Handel und Wandel heutzutage von dem Ober-Ami wie eine kriminelle Enteignung eigentlich der Supermacht Zustehendem gehandhabt wird – wo dann die Kleinigkeit nicht weiter interessiert, dass der Aufstieg einiger zu bedeutenden Konkurrenten der USA auf der amerikanisch begründeten Weltwirtschaftsordnung fußte, die letzere nun in dem Sinne zu korrigieren beabsichtigen, dass nur noch ausschließlich das Berecherungsinteresse amerikanischen Kapitals an anderen Nationen zählen würde.
Was der Autor zu neuem Kennzeichen des Weltkapitalismus aufbauscht, als „digitale Demagogie“, dem lässt sich allenfalls entnehmen, dass der Trump sich mit seinem Getwittere absetzt von dem, was jahrzehntelang als Pluralismus der freien Presse eingerichtet ist: offensichtlich vermisst der Präsident, wie wenig die schreibende und sonstige Presse als Sprachrohr für die Propaganda seiner America-first-Politik taugt, wiewohl diese in ihrer Berichterstattung und Kommentiererei nichts anderes leitet als die nationale Sorge um das amerikanische Gemeinwesen nach innen und außen.
Die ausführliche Rezension zu Christian Fuchs kann man nachlesen als PDF-Datei:
Digitale Demagogie
Autoritärer Kapitalismus in Zeiten von Trump und Twitter
VSA-Verlag 2018
„Der Kapitalismus ist in seiner heutigen Erscheinungsform ein informationeller und kommunikativer Kapitalismus. In der Politik wird dies unter anderem an der Verwendung sogenannter »sozialer Medien« für politische Zwecke deutlich... Will man den rechten Autoritarismus und den autoritären Kapitalismus verstehen, so muss man deren kommunikative Dimensionen berücksichtigen...“
Wie kommt einer dazu, am Kapitalismus in seiner „heutigen Erscheinungsform“ das Informationelle und Kommunikative festzumachen? Geht es nicht bei weltweiter kapitalistischer Wirtschafterei und globaler Staatsmacherei wesentlich um die Akkumulation ökonomischer und politischer Macht? Hier wäre als erstes zu klären, was sich da geändert oder verschoben hat, was der Autor befremdlich bis verkehrt als „Autoritarismus“/“autoritärer Kapitalismus“ verstanden haben will.
Und was soll man von dem Vorausgeschickten des Umschlagens von Wirtschaftskrise in „politische und ideologische Krisen“ halten? Gerade Amerikas Trump mit seiner schauderhaften Personifikation des America first-Programms ist ein einziges Dokument dafür, wie dieser zum Rest der Welt eine Stellung der unverhohlenen und unbedingten Unterordnung derselben unter die Renovierung der Weltmachtansprüche der USA einnimmt – von wegen ideologische und politische Krise!
Und das mit der Trumpschen Twitterei ist zunächst für sich gar nichts Besonderes: es ist neumodisches Medium für die Selbstdarstellung der amerikanischen Politik. Andererseits, und hier schließt sich der Kreis zum amerikanischen Staatsmaterialismus, wie ihn Trump in die Welt hinausposaunt:
er nimmt seine täglichen Tweets als Gelegenheit, direkt und unverfälscht seine Botschaften los zu werden, nämlich seine Ansagen gegen die früheren imperialistischen Kumpaneien, mit der Kündigung derselben nurmehr den US-Standpunkt durchzudrücken, dass sich der Rest der Staatenwelt einseitig zum Vorteil der ökonomischen Rechnungen Amerikas zur Verfügung zu stellen habe. Welcher feindliche Gehalt im Verhältnis auch zu denen darin steckt, die anno dazumal sich als Verbündete dem freien Westen zurechneten, kann man dem entnehmen, wie Handel und Wandel heutzutage von dem Ober-Ami wie eine kriminelle Enteignung eigentlich der Supermacht Zustehendem gehandhabt wird – wo dann die Kleinigkeit nicht weiter interessiert, dass der Aufstieg einiger zu bedeutenden Konkurrenten der USA auf der amerikanisch begründeten Weltwirtschaftsordnung fußte, die letzere nun in dem Sinne zu korrigieren beabsichtigen, dass nur noch ausschließlich das Berecherungsinteresse amerikanischen Kapitals an anderen Nationen zählen würde.
Was der Autor zu neuem Kennzeichen des Weltkapitalismus aufbauscht, als „digitale Demagogie“, dem lässt sich allenfalls entnehmen, dass der Trump sich mit seinem Getwittere absetzt von dem, was jahrzehntelang als Pluralismus der freien Presse eingerichtet ist: offensichtlich vermisst der Präsident, wie wenig die schreibende und sonstige Presse als Sprachrohr für die Propaganda seiner America-first-Politik taugt, wiewohl diese in ihrer Berichterstattung und Kommentiererei nichts anderes leitet als die nationale Sorge um das amerikanische Gemeinwesen nach innen und außen.
Die ausführliche Rezension zu Christian Fuchs kann man nachlesen als PDF-Datei: